Wir haben es schon öfter gesagt: Hat man das Thema Geld klar, dann verliert die ganze Trennung und Scheidung ihren Schrecken ein Stück weit. Darum werden wir uns mehrere Themen rund um Geld anschauen und versuchen, gemeinsam da einen Haken dranzumachen.
Heute gucken wir uns weitere Vermögenswerte an und wir schauen uns die Instrumente Zugewinnausgleich und Scheidungsfolgenvereinbarung an. Es geht also auch um Vermögensauseinandersetzung. Natürlich fallen da auch die Immobilien rein, darüber haben wir einen eigenen Artikel hier.
Beim Zugewinnausgleich schauen wir uns das Anfangs- und das Endvermögen an und ermitteln den Saldo bei Eheschliessung und bei Trennung, bzw. Scheidungsantrag. Beim Vermögen werden alle Positionen berücksichtigt, die vorhanden sind, auch Kunst, Münzen, Beteiligungen, Versicherungen, und natürlich Barvermögen und Sparverträge. Auch Tiere gehören dazu. Dagegen werden die Verbindlichkeiten aufgeführt, also alle Darlehen und ähnliches, und auch Verbindlichkeiten, z.B. aus Steuern, die noch gar nicht fällig, aber absehbar sind. Erst nachdem man eine Einigung hergestellt hat, sollten große Barwerte transferiert werden.
Wenn sich die Partner nicht einigen können, wer einen bestimmten Gegenstand erhalten soll, schaut man, wer es angeschafft hat. Dabei helfen Rechnungen und Quittungen. Es erfolgt dann ein Ausgleich für den Wert des Gegenstandes in Geld beim Zugewinnausgleich. Wenn es also einen Oldtimer gibt, der nachweislich dem Ehemann gehört, dann behält er im Zweifel das Auto und leistet einen Barausgleich an die Ehefrau. Im Zweifel werden Gutachten über die Werte angefertigt.
Lebensversicherungen und Rentenversicherungen können zum Teil auch im Versorgungsausgleich berücksichtigt werden, wenn sie ausschließlich der Altersvorsorge dienen. Das Thema hat Fallstricke und muss individuell betrachtet werden.
In der Scheidungsfolgenvereinbarung wird dann alles geregelt, was man regeln möchte. Dabei ist man in der Gestaltung frei. Natürlich dürfen die getroffenen Regelungen nicht sittenwidrig sein. Ein Anwalt berät und unterstützt bei der Gestaltung. Die Vereinbarung selber muss dann durch einen Notar beurkundet werden.
Ggf. muss für die Auszahlung des Expartners noch weiteres Kapital besorgt werden. Von daher sollte dieses Thema gemeinsam mit der Umfinanzierung der Immobilie oder der Schuldhaftentlassung betrachtet werden. Ein frühes Gespräch mit der Hausbank oder der finanzierenden Bank steht also an.
Alle weiteren Verträge dürfen angeschaut werden, also nicht nur Energieversorger, sondern auch Handyverträge und ähnliches. Wer ist Vertragsinhaber? Wo erfolgt die Belastung? Ggf. dürfen sie dann, ebenso wie ggf. bestehende Versicherungen, angepasst werden. Häufig gibt es Familienversicherungen, die dann z.B. umgewandelt werden sollten.
Eine Trennung als Grundlage für die Trennungszeit zum Scheidungsantrag bedarf auch des getrennten Wirtschaftens. Von daher sollte spätestens bei Trennung jeder der beiden Ehepartner ein eigenes Konto besitzen und darüber wirtschaften.
Die Übernahme der Verantwortung für die eigenen Finanzen ist wichtig, nicht erst bei der Trennung. Häufig hat nur ein Partner den Überblick. Die Empfehlung ist, dass sich beide Partner zumindest mit den grundlegenden Themen beschäftigen und einen groben Überblick haben, wo die Unterlagen und wo das Geld liegt.
Wenn du nach einer Trennung keinen Überblick hast oder dich überfordert fühlst und gern Unterstützung bei der Klarwerdung möchtest, unterstützt dich Sven gern dabei. Verträge angucken, Überblick gewinnen, Optionen aufzeigen – ein kostenloses Erstgespräch dazu kannst du hier buchen. Statt das Thema zu ignorieren, such dir Unterstützung.
Bereits während der Ehe kann man Vermögen und Einkommen gerecht verteilen und Altersvorsorge auch für den Kinder-erziehenden Elternteil betreiben. Dazu gibt es mehrere Konzepte, die wir uns sicherlich später noch einmal hier anschauen. Hier darfst du ebenfalls Verantwortung übernehmen
Bei Unternehmern sollte bereits bei Heirat ein Ehevertrag existieren oder abgeschlossen werden. Auch sollte der Steuerberater hier eingeschaltet werden.
Und erneut mein Appell: gute Kommunikation ist wichtig, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erreichen. Meine Strategie wäre es, die Werte alle zu ermitteln und dann offen mit dem Partner zu besprechen.
Fazit: Gute Kommunikation ist auch hier wieder wichtig – und Dokumentation. Du darfst immer Verantwortung für deine Finanzen übernehmen.
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